Biographie

Vita

Ivo Zöllner wurde 1974 in Berlin geboren und wuchs in Bernau (bei Berlin) auf. Ab 1988 besuchte er eine Musikspezialklasse am Helmholtz-Gymnasium zu Potsdam, wo er 1992 sein Abitur ablegte. Anschließend studierte er Musik und Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Das Musikstudium (u.a. Gesang als Hauptfach bei Prof. Rudolph Riemer und Musikwissenschaft bei Prof. Dr. Gerd Rienäcker) schloss er 1998 mit der Gesamtnote „Sehr gut“ ab, wenig später folgte der Geschichtsabschluss (Prüfer u.a. Prof. Dr. Heinrich August Winkler und Prof. Dr. Michael Borgolte) mit dem Gesamtprädikat „Gut“, was auch der Abschlussnote für das Gesamtstudium entspricht.

Im Jahre 2003 holte ihn Generalintendant Johannes Felsenstein als Gastdramaturg für seine „Rusalka“-Inszenierung an das Anhaltische Theater Dessau, was in ein Festengagement Zöllners als Theaterpädagoge und Dramaturg für Musiktheater und Ballett mündete.

In Dessau betreute er u.a. die Oper „Boris Godunow“, die Offenbach-Einakter „Die Verlobung bei der Laterne“ und „Ein Ehemann vor der Tür“ sowie die Ballette „Dornröschen“ und „Der kleine Prinz“.
Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Kent Nagano, Golo Berg, Markus L. Frank und Wolfgang Kluge sowie mit Regisseuren und Choreographen wie Johannes Felsenstein, Helmut Polixa, Christian Kube, Jan Linkens und Gregor Seyffert zusammen.
Als Theaterpädagoge veranstaltete Zöllner regelmäßig Werkeinführungen, Publikumsgespräche, Theaterführungen, Lehrerfortbildungen und Workshops. Darüber hinaus leitete er den Jugendclub des Anhaltischen Theaters und inszenierte dort mit den Jugendlichen u.a. ein Mozart-, ein Commedia-dell’arte- und ein Shakespeare-Programm, welche mit großem Erfolg jeweils mehrfach aufgeführt wurden.

Im Sommer 2008 wechselte Zöllner von Dessau nach Hildesheim und arbeitete dort acht Spielzeiten lang als Musikdramaturg am Theater für Niedersachsen , wo er die Produktionen des Musiktheaters sowie die Sinfonie- und Sonderkonzerte betreute.

Er gehörte als Dramaturg u.a. den künstlerischen Leitungsteams der Neuproduktionen von „Carmen“, „Der Türke in Italien“, „Das Land des Lächelns“, „Das schlaue Füchslein“, „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Die Hochzeit des Figaro“, „Die Fledermaus“, „Zar und Zimmermann“, „Aida“, „Der Kuss“, „La Bohème“, „Hoffmanns Erzählungen“, „Erwin und Elmire“/“Der zerbrochene Krug“, „Don Pasquale“, „Eugen Onegin“, „Eine Nacht in Venedig“, „Der fliegende Holländer“, „Falstaff“, „Peter Grimes“, „Fidelio“,„Die Zauberflöte“, „George“ (Uraufführung), „Die Gespräche der Karmeliterinnen“, „Der Barbier von Sevilla“, „Boccaccio“, „Madame Butterfly“, „Fra Diavolo“ und „Die verkaufte Braut“ an, war zudem für zahlreiche Wiederaufnahmen, semiszenische Opernaufführungen („Oberon“, „Mozart und Salieri“, „Iphigenie in Aulis“ und „Lulu“/Kuhlau) sowie Sonderkonzerte dramaturgisch verantwortlich.
Neben den Programmheften fanden insbesondere die regelmäßigen Werkeinführungen vor den Opernvorstellungen und Sinfoniekonzerten großen Publikumszuspruch.
Als Musiktheaterdramaturg arbeitete er mit Regisseuren wie Werner Sauer, Matthias Schönfeldt, Benjamin Sahler, Johannes Reitmeier, Urs Häberli, Hans-Peter Lehmann, Bruno Berger-Gorski, Volker Vogel, Werner Pichler, Mareike Zimmermann, Heinz Lukas-Kindermann, Axel Heil, Wolfgang Gropper, Wolfgang Quetes, Karsten Barthold, Ansgar Weigner, Frank Van Laecke, Guillermo Amaya, Axel Ranisch, Eike Gramss und Georg Blüml zusammen. Zudem war er der engste Mitarbeiter des Hildesheimer Generalmusikdirektors und Operndirektors Werner Seitzer.

Seit August 2016 arbeitet Zöllner als Dramaturg und Theaterpädagoge am Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz.

Schon zu Studienzeiten trat Zöllner auch als Gesangssolist (u.a. als Vater Schlendrian in Bachs „Kaffee-Kantate“ sowie mit Lieder- und Arien-Abenden) und als Journalist (regelmäßig „Der Neue Merker“, daneben u.a. „Orpheus“, „Märkische Oderzeitung“, „Märkische Allgemeine“ und „Dresdner Neueste Nachrichten“) öffentlich in Erscheinung.

Am Theater ist er auch als Bühnendarsteller zu erleben und verstärkt bei großen Opernaufführungen und vokalsinfonischen Konzerten den Chor.

In Dessau stand er u.a. als Joe Conolly in Nicolas Munis Inszenierung von „Street Scene“, als 1. Eunuch in Ana Christine Haffters Inszenierung von „Das Land des Lächelns“ sowie als Sonderdarsteller in Johannes Felsensteins „Zauberflöte“ auf der Bühne, in Hildesheim als Lillas Pastia in „Carmen“ sowie als Kellner und Eunuch in „Das Land des Lächelns“.
Zöllner sang in Dessau u.a. bei „Parsifal“ unter Kent Nagano, „Macbeth“ und „Boris Godunow“ unter Golo Berg sowie im Rahmen von Felsensteins Verdi-Schiller-Zyklus bei „Don Karlos“ (sic!), „Johanna d’Arc“ („Giovanna d’Arco“) und „Die Räuber“ („I Masnadieri“) im Chor mit. In Hildesheim folgte nach einigen Konzerten die Chormitwirkung bei „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Zar und Zimmermann“, „Aida“, „Eugen Onegin“, „Der fliegende Holländer“, „Fidelio“ und „Die Zauberflöte“, außerdem bei der „Italienischen Operngala“, Schumanns „Faust“-Szenen, Beethovens IX. Sinfonie, im „Deutschen Requiem“ von Johannes Brahms und in der Zweiten Symphonie von Gustav Mahler. Im Mai 2011 gab Zöllner am TfN sein Debüt als Operettensolist in der Rolle des Managers Bielefeld in Künnekes „Glückliche Reise“. Anlässlich der Wiederaufnahme der Produktion im September 2011 in Nienburg war in der Presse zu lesen: „Da gab es neben den Protagonisten auch noch den Manager Bielefeld (Ivo Zöllner), der als sächselnder „Elvis“-Verschnitt im Texas-Look daherkam – das hatte Komik-Potenzial.“

2012 erstellte Zöllner mit Genehmigung des Rechte-Inhabers eine Kinderfassung der Lehár-Operette „Das Land des Lächelns“, die nicht nur in mehrfach in Hildesheim (Spielzeit 2012/13) gespielt wurde, sondern in der Spielzeit 2015/16 auch vom Opernhaus Erfurt nachgespielt wurde. Im Umfeld des 1. Sinfoniekonzerts der Spielzeit 2012/13 mit dem Titel „Umstritten“ bestritt Zöllner einen „Abend für Hanns Eisler“, den er konzipierte, sang und moderierte. Im Mai 2014 folgte zu dessen 150. Todestag ein „Abend für Meyerbeer“, den Zöllner konzipierte, moderierte und bei dem er – neben Christina Baader und anderen Gesangssolisten – auch sängerisch mitwirkte.

Daneben tritt Ivo Zöllner auch höchst erfolgreich als Otto-Reutter-Interpret in Erscheinung.
Die „Hildesheimer Allgemeine“ schrieb am 26. Februar 2009 über die Premiere seines Solo-Abends „Otto Reutter – der Lehár der Kleinkunst“ u.a.: „Zöllner zelebriert diese abgeklärt spöttischen Lieder, setzt sie in Bezug zu den sentimentalen Lehár-Klassikern und begleitet sich selber dabei auf dem Akkordeon. All dies mit gehörigem Schwung und viel Souveränität. Das Publikum ist hingerissen.“
Dieses Programm erlebte 2009 insgesamt 10 Vorstellungen, darunter 4 im Stadttheater Hildesheim (F1) sowie Gastspiele bei den Sarstedter Musiktagen, der Hildesheimer Mozart-Gesellschaft, beim Lamspringer September (vor 200 Gästen im ausverkauften Abtsaal), im Alten Fachwerkhaus Groß Düngen sowie in Klieken und Dessau. 2010 folgten Groß Bülten/Peine, Burgdorf sowie eine Vorstellung vor mehr als 300 Personen im Großen Haus des Nienburger Theaters. Weitere Vorstellungen erlebte dieses Hauptprogramm u.a. in Reddlich bei Rostock, in Bergisch Gladbach, Pforzheim und Künzelsau (Hohenloher Kultursommer) sowie in Goslar und weiteren niedersächsischen Ortschaften.

Am Hildesheimer Theater folgten seitdem folgende Programme: „Wir lieben uns zu sehr. Otto Reutter trifft Richard Wagner“ (Solo-Programm), „Als ich noch ein Seepferdchen war. Otto Reutter trifft Joachim Ringelnatz“ (mit Dieter Wahlbuhl), „Es geht vorwärts. Otto Reutter trifft Kurt Tucholsky“ (mit Uwe Tobias Hieronimi), „Ick wunder mir über jar nischt mehr. Otto Reutter trifft Johann Strauß“ (Solo-Programm), „Der Überzieher. Otto Reutter trifft Fritz Reuter“ (mit Klaus Engeroff), „Nicht so laut! Otto Reutter trifft Mozart“ (Solo-Programm), „Warum? Otto Reutter trifft Erich Kästner“ (mit Dieter Wahlbuhl), „Wie reizend sind die Frauen. Otto Reutter trifft die Frauen“ (Solo-Programm), „Otto Reutter trifft Kleist“ (mit Klaus Engeroff), „Otto Reutter trifft Offenbach“ (Solo-Programm), „Otto Reutter trifft Goethe“ (mit Uwe Tobias Hieronimi), „Otto Reutter à la carte“ (Solo-Programm), „Otto Reutter trifft Wilhelm Busch“ (mit Dieter Wahlbuhl), „Otto Reutter trifft Heinrich Heine“ (mit Uwe Tobias Hieronimi), „Otto Reutter trifft Verdi“ (Solo-Abend), „Otto Reutter trifft Theodor Fontane“ (mit Dieter Wahlbuhl), „Otto Reutter trifft Frühlingsgefühle“ (Solo-Programm), „Muss man denn ins Ausland reisen? Otto Reutter besingt sein Heimatland“ (Solo-Abend), „Otto Reutter trifft Beethoven“ (Solo-Programm), „Otto Reutter trifft Hieronimi“ (mit Uwe Tobias Hieonimi) und „Otto Reutter trifft wieder Ringelnatz“ (mit Uwe Tobias Hieronimi). Im Herbst 2015 folgte mit dem stark frequentierten Programm „Otto Reutter trifft Berlin“ erstmals ein Programm, in dem Zöllner nicht nur Lieder von Otto Reutter, sondern auch von anderen Komponisten sang. Im Frühjahr 2016 folgte als letztes Programm am Stadttheater Hildesheim das Programm „Otto Reutter trifft Sachsen“.

Daneben tritt Zöllner mit Reutter-Couplets in beliebigem Umfang regelmäßig zu verschiedensten Anlässen an unterschiedlichsten Orten auf.

In seiner Freizeit spielt er gerne Schach, Skat und Tischtennis, schwimmt und fährt Fahrrad, besucht regelmäßig Konzerte, Opern- und Theatervorstellungen und widmet sich auch darüber hinaus intensiv seinem Lieblingshobby, das er zum Beruf machen konnte: der Liebe zur klassischen Musik, zur Oper und zum Theater.