Wie reizend sind die Frauen

(1.)
Wie reizend sind die Frauen, fast jede mir gefällt.
Sie sind, vom Manne abgeseh’n, das Schönste auf der Welt!
Besonders so ein Bräutchen, was kann wohl süßer sein?
Doch wenn man se geheirat’t hat, dann fällt man manchmal re…
Rein und lieblich ist so’n junges Weibchen,
auf dem Schoß hast du dein Turteltäubchen,
jedoch das Glück, das große, hält ein Jahr allenfalls,
erst hast se uff’m Schoße, denn hast se uff’m Hals!

(2.)
Wie reizend sind die Frauen, ’s ist ne alte Geschicht:
Se feiern oft Geburtstag, aber älter werd’n se nicht!
Kommt nicht ins Mittelalter, so manche, die ich kenn‘,
looft heute noch als Backfisch rum und ist längst Majo…
Mayonnaise schmeckt doch etwas ranzig,
manche Frau’n sind zehn Jahr neunundzwanzig,
se komm’n nich‘ inne dreißig, davor ha’m se ’n Graus!
Aber wenn se erst mal drin sind, dann komm’n se nich‘ mehr raus!

(3.)
Wie reizend sind die Frauen, doch manchmal ist es toll:
Se wolln stets neue Kleider ha’m, und ha’m de Schränke voll!
Se gehen nach der Mode, nichts Neu’s ist ihnen fremd!
Ich globe, wenn des Mode wär‘, da käm’n se och im He…
Hemmt doch mal den Gang zum Damenschneider,
klagt nicht stets: „Wir brauchen neue Kleider!“
Ihr seid gerad‘ wie die Eva: Kaum, dass die einst erschien,
da sagt se schon zum Adam: „Du, ich hab nichts anzuzieh’n!“

(4.)
Ein Backfisch wurde leidend, sie ward mal blass, mal rot.
„Mir scheint, du kriegst die Masern noch!“, sagt die Mama voll Not.
„Wer die als Kind nicht hatte, kriegt später sie geschwind.“
Sie ruft den Arzt, der prüft den Fall und merkt, die kriegt ’n Ki…
Kinder, Kinder, was sind das für Sachen?
Noch so jung, und so was schon zu machen!
Die Mutter frägt: „Sind’s Masern?“ Der Doktor aber spricht:
„Eine Kinderkrankheit isses, aber de Masern sind es nicht!“

(5.)
Ich liebte einst ein Mädchen, doch später schrieb sie mir:
„Leb wohl! Geht auch mein Körper fort, die Seele bleibt bei dir!“
Ja, dacht ich, du bist wirklich ’ne Seele von ’nem Weib!
Jedoch: die Seele lieb ich nicht, ich liebe mehr den Le…
Leider blieb sie fort, ich hab geschrieben:
„Liebes Kind! Du scheinst mich nicht zu lieben!
Du schickst mir deine Seele – det hat doch keenen Zweck!
Komm lieber mit’m Körper her und lass de Seele weg!“

(6.)
Wie reizend sind die Frauen, nur sie sind unser Glück!
Sie sind, das weiß ein jeder Mann, des Herrgotts Meisterstück.
Nur eines macht mich stutzig: Gott schuf für uns die Frau.
ER selbst jedoch nahm keine sich, dazu war ER zu schl…
Schau mal an, ER hielt die Frau’n sich ferne,
denn ER wusst‘, die Frauen herrschen gerne!
Hätt‘ ER ne Frau genommen, da konnt‘ es ihm passier’n,
da wär‘ ER nicht der Herrgott mehr, da würde SIE regier’n!